Vor langer Zeit lief im TV (damals auf dem „Kabelkanal“) die Serie M*A*S*H (USA, 1972 – 1983). Offenbar war die nicht nur bei mir und meiner ehemaligen Verlobten beliebt, sondern gehört zu den erfolgreichsten und beliebtesten TV-Serien aller Zeiten. Jedenfalls haben wir damals (Anfang der 1990er Jahre) keine Folge ausgelassen.
Irgendwann stöberte ich einmal in einem Modellbau-Laden und entdeckte den Bausatz 03015 von Revell: Willi’s Jeep, in 1:35, Militärausführung, komplett mit Maschinengewehr. Der Verkäufer, der die Schachtel bereits unter „Auslaufmodelle“ verramschen wollte, machte mich direkt noch auf zwei weitere Revell-Bausätze aufmerksam: „M*A*S*H 4077th Swamp Scene“ (4335) und „M*A*S*H 4077th Bell H-13H Helicopter“ (4334). Und alles zum Schleuderpreis – weil Ladenhüter.
Flugs waren die Modelle gebaut. An Figuren wurde die Szene belebt durch Captain Benjamin „Hawkeye“ Pierce (mit Cowboyhut, Bademantel und Martiniglas) und Major Margaret „Hot Lips“ Houlihan (vor dem „Sumpf“) sowie Corporal Walter „Radar“ O’Reilly nebst Teddy-Bär als Fahrer eines Jeeps und einen namenlosen Hubschrauberpiloten.
Seither fristeten die Teile ein Dasein in einem Fach des Bücherregals. Neben dem üblichen Staubbefall und der Sonnenbleiche waren in den folgenden Jahren auch diverse Kinderhände daran beteiligt, Kleinteile abzubrechen und hinter den Schrank fallen zu lassen.
Im Frühjahr 2016nun, also gut 20 Jahre nach dem ersten Aufbau, war mal eine Grundsanierung fällig: Alles wurde gründlich abgestaubt; alle Darsteller bekamen Haut und Kleidung frisch gemalt; abgebrochene Kleinteile wurden wieder angeklebt (soweit noch auffindbar) oder ersetzt. Die Rotorwelle des Heli zum Beispiel ist heute aus einem Stück Stahldraht. Nicht zuletzt der Wegweiser wurde reparaturweise frisch gestrichen und neu beschriftet.
Aber das soll nicht alles gewesen sein: Ein Foto als Hintergrund. Nun ist es zwar keine Originalaufnahme aus Korea, aber die Serie wurde ja auch nicht dort, sondern in Kalifornien gedreht. Also muss ein Detail des Bergischen Landes es auch tun. Farbausdruck, 2 Seiten DIN A3 im Querformat, auf Schaumkarton geklebt und als Rückwand eingesetzt. Soweit, so schön.
Jetzt noch ein Stück Tischlerplatte im Regalboden-Format, ein paar Spanten, etwas Sperrholz (1 mm) bildet Auffahrt und Hubschrauber-Landeplatz, etwas Fliegengitter, ein paar Becher Putzgips. Der Vorplatz vor dem „Sumpf“ (Teil des Bausatzes) wird bündig mit eingespachtelt, ein Klötzchen Hartschaum wird zum Felsblock..
Nach Trocknung, Tief-Grundierung und nochmaliger Trocknung wir die Angelegenheit noch Ocker gestrichen, spärlich mit Streugras, einigen Bodendeckern und ein paar vertrockneten Strauchwerken (Islandmoos und Borsten eines alten Schrubbers) dekoriert. Nicht zu vergessen: die bunten „Laken“, die den Heli-Piloten den Landeplatz markieren.
Abschließend noch mit weiß übergranieren.
Fehlt nur noch die musikalische Untermalung. Aber die kann ja heute jeder mit seinem Smartphone selber bei Betrachtung des Dioramas abspielen. Ich empfehle diese Version des M*A*S*H-Intros.
Jetzt könnte man noch überlegen, das Ganze zu verglasen, und ein Beleuchtung wäre vielleicht auch nicht verkehrt…
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.